Internationale Zusammenarbeit der Stadt Frankfurt (Oder)
mit Schwerpunkt gemeinsamer grenzübergreifender Aktivitäten
mit der polnischen Nachbar- und Partnerstadt Słubice im Jahr 2012

Die Zusammenarbeit der Nachbar- und Partnerstädte Frankfurt (Oder) und Słubice ist ein wichtiges kommunales Anliegen. Sie erfolgt auf den unterschiedlichsten Ebenen und fördert neben den unten dargestellten mannigfaltigen internationalen Begegnungen zwischen Einrichtungen, Vereinen und Bürgern ebenso die offizielle Zusammenarbeit beider Städte mit Behörden und Kommunen aus dem Ausland.

Gemeinsam sind beide Städte Mitglied der Euroregion Pro Europa Viadrina, in der Frankfurts Oberbürgermeister Dr. Martin Wilke als derzeitiger Präsident wichtige Entscheidungen für die grenzübergreifende Zusammenarbeit der gesamten Grenzregion verantwortet. Gemeinsam sind beide Städte Mitglied in der City Twins Association (CTA), einem Netzwerk europäischer Doppelstädte.

Die internationale Kooperation der Stadt Frankfurt (Oder), insbesondere mit seinen Partnerstädten, ist auf der über europäische Bürgerschaftsprogramme geförderten Homepage   http://www.twins-frankfurt.eu ausführlich dargestellt.

Die Verwaltungen beider Städte arbeiten eng zusammen, ebenso die Stadtverordnetenversammlungen. Seit vielen Jahren gibt es den gemeinsamen Ausschuss für Europäische Integration, der alle zwei Monate zu Fragen der Zusammenarbeit berät und die gemeinsame Stadtverordnetenversammlung Frankfurt (O) / Słubice mit vorbereitet. Das Jahr 2012 begann mit dem alljährlichen Treffen der Stadtverordneten von Frankfurt (Oder) und Słubice, das vom Frankfurt-Słubicer Kooperationszentrum organisiert wurde.

                        Als wichtiges umgesetztes Ergebnis des 2010 beschlossenen Frankfurt-Słubicer Handlungsplanes wurde Ende 2010 das Frankfurt- Słubicer Kooperationszentrum in Frankfurt (Oder) ins Leben gerufen, in dem je drei polnische und deutsche Mitarbeiter die Zusammenarbeit beider Städte steuern und die sieben Handlungsfelder des Handlungsplanes umsetzen und weiter entwickeln.
http://www.frankfurt-slubice.eu. Das Kooperationszentrum ist ein gemeinsames Projekt beider Städte, das bis 2013 mit EU-Mitteln gefördert wird. Die als Anlage beigefügten Newsletter informieren über die vielfältigen Aktivitäten des Kooperationszentrums.

Im Oktober reiste eine Frankfurt – Słubicer Delegation, bestehend aus Abgeordneten und Verwaltungsmitarbeitern beider Städte, auf Einladung des Europaabgeordneten des Landes Brandenburg, Helmut Scholz, nach Brüssel. Neben dem Besuch des Europaparlamentes war insbesondere die Vorstellung der Arbeit und der Ergebnisse des gemeinsamen Ausschusses für Europäische Integration in der Landesvertretung Brandenburg Höhepunkt dieses Aufenthaltes. Bei Gesprächen mit Europaabgeordneten aus Brandenburg und der Wojewodschaft Lubuskie wurden auch die Probleme im Grenzgebiet angesprochen und um Unterstützung für ein gemeinsames Verkehrssystem gebeten.

 

Ein für beide Städte wichtiges Thema spielte auch in diesem Jahr wieder eine große Rolle – ein grenzüberschreitender öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) zwischen Frankfurt (O) und Słubice. Am 9. Dezember wurde mit einer festlichen Veranstaltung die erste Busverbindung zwischen beiden Städten in Betrieb genommen, nachdem vorher viele rechtliche Fragen geklärt werden mussten.

Ein Vertreter Stadt Słubice wurde in den Nahverkehrsbeirat der Stadt Frankfurt (Oder) als ständiges Mitglied berufen.

Die Städte Frankfurt und Słubice haben im August eine Absichtserklärung über ein gemeinsames Wärmenetz unterzeichnet. Ab Oktober 2013 sollen Słubicer Wohnungen mit Frankfurter Fernwärme beheizt werden. Im Sommer wollen die Stadtwerke Frankfurt die Słubicer Kapazitäten nutzen.

Nach dreijähriger Vorbereitungszeit wurde im Juli die Kleist-Route durch Frankfurt und Słubice offiziell eröffnet. An neun Stationen in beiden Städten können sich Wanderer und Radfahrer über die Familie Kleist informieren. Erkunden kann man den Weg anhand von Informationsschildern entlang der Route, auf denen in Deutsch und Polnisch etwas über die Verbindung der Kleists mit dem jeweiligen Ort zu erfahren ist.

In Słubice entstand ein Lehrpfad mit 15 Stationen, an denen man sich auf Tafeln in deutscher und polnischer Sprache über die Geschichte der einzelnen Orte informieren kann.

Im Rahmen der Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes für die Stadt Frankfurt (Oder) wurden Maßnahmen für die klima-politische Zusammenarbeit mit Słubice entwickelt. Dazu wurden im November 2011 gemeinsame Projekte und Ideen im Bereich Energie und Klimaschutz für Frankfurt (O)/Słubice im Rahmen eines deutsch-polnischen Workshops in Słubice erörtert. Das integrierte kommunale Klimaschutzkonzept der Stadt Frankfurt (Oder) beinhaltet im Handlungsfeld „Klimapolitische Zusammenarbeit mit Słubice“ 5 Maßnahmen, die in der Zeit von 2012-2020 in Umsetzung gebracht werden sollen.

Auf der Grundlage der Erfahrungen städtepartnerschaftlicher Netzwerkarbeit hat die Stadt Frankfurt (Oder) als Leadpartner gemeinsam mit den Partnerstädten Słubice und Gorzów (Polen), Vantaa (Finnland), Nîmes ( Frankreich), Vratsa (Bulgarien) und Heilbronn im Rahmen des Europäischen Bürgerschaftsprogramms TOWN TWINNING MULTI-ANNUAL PROJECTS FOR NETWORKS OF TWINNED TOWNS 2011 einen Projektantrag „Vertiefung des Städtepartnerschaftsnetzwerkes zur Sicherung der Europakompetenz der Jugend in den beteiligten Partnerstädten“ eingereicht, das zur Förderung bewilligt wurde. Im Rahmen des Projektes finden bis 2013 in Frankfurt und in den Partnerstädten zahlreiche Veranstaltungen statt. Dazu gehören das alljährliche Sommercamp der Partnerstädte ergänzt durch eine Jugendkonferenz, die Beteiligung von Musikformationen aus den Partnerstädten am Musikfest der Frankfurter Fanfarengarde, zwei Fotopleinairs sowie verschiedene Workshops in Frankfurts Partnerstädten.

Bei der Realisierung dieses Projektes ist das Deutsch-Polnische Jugend-Kompetenzteam ein aktiver Partner der Stadt Frankfurt. In hoher Eigenverantwortung haben die Jugendlichen im Rahmen des Projektes Workshops in den beteiligten Partnerstädten Nîmes und Vratsa sowie in Frankfurt und Słubice durchgeführt.

Auch ein Auftritt der Frankfurter Fanfarengarde unter Einbeziehung jungen Słubicer Musikern in der französischen Partnerstadt Nîmes mit zahlreichen Begegnungen mit französischen Musikern anlässlich der alljährlichen Pfingstferia gehörte zu den Maßnahmen in diesem Projekt. Begleitet wurde die Fanfarengarde von einer offiziellen Delegation der Stadt Frankfurt (O). Bei einem Treffen mit Verantwortlichen der Stadt Nîmes wurden erste Absprachen für die Durchführung einer deutsch-französischen Woche in Nîmes und Frankfurt im nächsten Jahr aus Anlass des 50. Jahrestages der Unterzeichnung des Deutsch-Französischen Freundschaftsvertrages getroffen.

In der Fanfarengarde besteht auch das Projekt „Europafanfaren“, in dem deutsche und polnische Kinder und Jugendliche gemeinsam musizieren und auftreten. Die Fanfarengarde nahm in diesem Jahr wieder am Blasmusikfest der Jugend in Europa in Bad Orb teil, bei dem 8 europäische Länder vertreten waren und gastierte auch im polnischen Leszno. Sie organisierte am 15. November auch ein eindrucksvolles Konzert mit Nachwuchskünstlern aus den City Twins Partnerstädten.

Am Jahresende eröffnete wurde im Frankfurter Rathaus eine Fotoausstellung „Begegnungen entschließen- entdecken- erfahren“ insbesondere über die internationalen Begegnungen der Garde eröffnet.

Das diesjährige internationale Fotopleinair „PanODERama“ fand im Mai unter den Themen „Natur und Landschaft“ und „Reflektion des Europatages“ statt. Daran nahmen neben Fotografen aus Frankfurt Fotografen aus den Partnerstädten Słubice, Gorzów, Heilbronn, Vratsa, Vantaa und Nîmes teil. Erste Ergebnisse gemeinsamer Arbeit wurden in einer Finissage in der Wandelhalle des Kleist Forums und auf der oben genannten Homepage präsentiert. Im Dezember wurde im Frankfurter Rathaus auf zwei Etagen eine Dauerausstellung „PanODERama“ mit Fotos von fünf Fotografenpleinairs eröffnet.

Die Fotoausstellung „Europäische Doppelstadt Frankfurt (Oder) – Słubice“ wurde im Februar in der Hochschule Heilbronn von Repräsentanten beider Städte, die beide in einer Dreierpartnerschaft mit Heilbronn verbunden sind, eröffnet.

Das 14. Sommercamp der Frankfurter Partnerstädte, im Rahmen des Städtepartnerschaftsnetzwerkes durchgeführt, mit 82 Teilnehmern aus Frankfurts Partnerstädten Słubice, Gorzów (Polen), Nîmes (Frankreich), Vantaa (Finnland), Vratsa (Bulgarien) und Witebsk (Belarus) setzte die kontinuierliche Zusammenarbeit der Partnerstädte im Jugendbereich erfolgreich fort. Die Rolle der Gastgeber füllte zum wiederholten Mal das deutsch-polnische Kompetenzteam aus, das sich ganzjährig auf diese Aufgabe vorbereitete. Es ist bereits eine nicht wegzudenkende Tradition, die zweiwöchige Begegnung im EuroCamp am Helenesee mit einer internationalen Jugendkonferenz zu eröffnen. In diesem Jahr stand das Sommercamp unter dem Motto „Buntes Europa – Kreativität für aktive Jugendbeteiligung in Europa“. Die Teilnehmer haben in Workshops ein Kulturprogramm erarbeitet, das sie beim deutsch-polnischen Stadtfest „Bunter Hering – Swawolny Kogucik“ auf mehreren Bühnen vorstellten und das großen Anklang fand.

 

Die Auswertung der Jugendkulturkonferenz fand im Słubicer Collegium Polonicum in Anwesenheit des Frankfurter Oberbürgermeisters sowie des Bürgermeisters von Słubice und des Landrates des Kreises Słubice statt.

Im weiteren Verlauf der Jugendbegegnung fanden zahlreiche Workshops statt. Die interkulturelle Arbeit im Camp wurde mit Exkursionen nach Frankfurt (Oder), Słubice und in die Region ergänzt.

Hauptorganisator des Sommercamps ist die Frankfurter Pewobe gGmbH, die am Helenesee die internationale Jugendbegegnungsstädte „Eurocamp“ betreibt.

Im Eurocamp wurde auch wieder der Internationale Kindertag gefeiert, an dem 800 Kinder und Deutschland und Polen teilnahmen.

Bei der pewobe ist das Deutsch-Polnische Kompetenzteam, ein Zusammenschluss von Jugendlichen aus Frankfurt (O) und Słubice angebunden. Das Kompetenzteam hat 2012 in Zusammenarbeit mit der pewobe und der Stadt Frankfurt (Oder) mehrere Workshops mit ausländischen Teilnehmern durchgeführt:

- „Let’s get started! Active Youth Participation for Sustainable Development” mit 26 Teilnehmern aus Armenien, Aserbaidschan, Bosnien-Herzegowina, Deutschland, Russland, der Ukraine und Weißrussland

- „Spring of Democracy - Active Youth Participation in Decision Making Processes“

mit 36 Teilnehmern aus Bosnien-Herzegowina, Ägypten, Tunesien, Türkei, Polen und Deutschland

- „Desert, Forest and Ice – Cultural Understanding through Environmental Exploration“ mit 25 Teilnehmern aus Deutschland, Polen, Bosnien-Herzegowina, Ägypten und dem Libanon

 

2012 hat Frankfurt im Auftrag der City Twins Association (CTA) bei der EU im Rahmen des Programms „Europa für Bürgerinnen und Bürger“ ein weiteres Projekt mit dem Titel „Jugendnetzwerk der CTA“ eingereicht. Für dieses Projekt wurde eine Förderung von 150.000,00 € bewilligt. Gemeinsam mit den City Twins Valga/Valka (Estland/Lettland), Imatra/Swetogorsk (Finnland/ Russland), Narva/Ivangorod (Estland/ Russland) und Cieszyn/Cesky Tesin (Polen/ Tschechien) und in den City Twins Frankfurt (Oder)/ Slubice (Deutschland/ Polen) werden bis 31.08.2014 insgesamt 18, teilweise zusammenhängende Maßnahmen durchgeführt, die letztendlich das Ziel haben, ein Jugendnetzwerk für einen nachhaltigen Austausch zu bilden und die Jugendkompetenz der Zwillingsstädte zu stärken.

Vom 30.09.-06.10.2012 fand in Regie des Kompetenzteams im EuroCamp das Jugendcamp unter dem Motto „My Home is Europe“ mit zahlreichen Workshops, Länderabenden, einer Zukunftskonferenz und Präsentationen in den beiden Rathäusern statt.

 

Mitte November weilten sowohl offizielle Repräsentanten als auch Jugendkulturgruppen der City Twins Partnerstädte in Słubice und Frankfurt. Neben der Projektevaluierung fand eine Grenzstadtkonferenz statt und ein Konzert der Kulturgruppen aus den Zwillingsstädten unter Beteiligung der Europafanfaren der Fanfarengarde.

Die ca. 40 jungen Künstler aus den Partnerstädten, die durch das Frankfurt- Słubicer Kompetenzteam betreut wurden, besuchten zwei Frankfurter und eine Słubicer Schule. Dabei erreichten sie über 500 interessierte Schüler, mit denen auch intensiv diskutiert wurde. Außerdem lernten die jungen Nachwuchskünstler, gemeinsam mit den Vertretern der offiziellen Delegation beim Besuch der Frankfurter Konzerthalle und des transvocale Festivals kulturelle „best practic“- Beispiele unserer grenzübergreifenden kulturellen Zusammenarbeit kennen.

Besonders vielfältig waren in diesem Jahr wieder die grenzüberschreitenden Aktivitäten auf kulturellem Gebiet.

„Zu neuen Ufern“ lautete das Motto der 41. Musikfesttage an der Oder“. Das war sowohl wörtlich als auch inhaltlich zu verstehen: Die Reise ging mit dem Tschaikowsky-Konserva-torium nach Moskau. Erstmals präsentierten sich junge Spitzenkünstler der renommierten Talentschmiede an der Moskwa, aber auch aus anderen Städten wie Prag und Berlin bei den Musikfesttagen an der Oder. Die Konzerte der Musiktage fanden auf beiden Seiten der Oder statt.

Seit vielen Jahren gestalten Słubice und Frankfurt (Oder) zusammen ihre Geschicke mit dem Blick auf die europäische Entwicklung. Im gemeinsamen Interesse und in guter Kooperation rücken beide Städte enger zusammen. So fand nun in diesem Jahr in beiden Städten wieder das Stadtfest unter dem gemeinsamen Titel "Bunter Hering – Swawolny Kogucikstatt. Von Freitag bis Sonntag besuchten mehr als 100.000 Menschen die vielen Veranstaltungen zu beiden Seiten der Oder. Im umfangreichen Programm kam jeder auf seine Kosten – es gab Konzerte für jede Altersgruppe und jeden Geschmack, Sportwettkämpfe, Hubschrauberrundflüge, ein Kinderfest und vieles mehr. Traditionsgemäß fand auch der Fußballvergleich der beiden Stadtverwaltungen im Slubicer Stadion statt, den dieses Jahr Frankfurt mit 3:2 für sich entschied.

Der Hansefrühschoppen führte Frankfurter und Slubicer Unternehmer und Verwaltungsmitarbeiter zu angeregter Unterhaltung zusammen. Im Zusammenhang mit dem Stadtfest organisierte das Frankfurt-Słubicer Kooperationszentrum gemeinsam mit dem Słubicer Kulturhaus SMOK und der Messe- und Veranstaltungs- GmbH Frankfurt (Oder) den „1. Frankfurt-Słubicer Jahresempfang der Bürgerinnen und Bürger“. An den Veranstaltungen des Sommercamps und am Hansestadtfest nahmen auch offizielle Delegationen aus den Partnerstädten Vratsa und Gorzów Wlkp. teil.

Das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt hat in diesem Jahr mehrfach im Ausland gastiert, so in der Schweiz (Zürich, Genf, Bern St. Gallen) und in Österreich (Linz). Es hat einen Kooperationsvertrag mit dem Tschaikowsky-Kons

ervatorium in Moskau zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses abgeschlossen. Eine enge Zusammenarbeit besteht auch mit der Orpheum-Stiftung in Zürich, ebenfalls zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses

Im Juli 2012 schloss das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt einen mehrjährigen Kooperationsvertrag mit der Drosos-Stiftung in Zürich, zur Förderung der Projekte der musisch-kulturellen Bildung durch das Orchester ab.

Beim 9. Festival für Lied und Weltmusik “ transVOCALE“ traten im November 105 MusikerInnen aus aller Herren Länder in 18 Konzerten an drei Tagen im Kleist Forum in Frankfurt (Oder) und im SMOK in Słubice auf. Der 5. transVOCALE-Preis, der jeweils an einen deutschen und an einen polnischen Künstler verliehen wird, ging an den deutschen Sänger Felix Meyer sowie an die polnische Sängerin Kari Amirian.

Das Frankfurter Kleist-Museum startete bei großem Publikumsinteresse im Österreichischen Theatermuseum in Wien die Ausstellung "Heinrich von Kleist 1777-1811".

Vom 25. Februar bis 25. November wurde im Museum eine Ausstellung zu Kleists Schweizer Aufenthalten gezeigt, die von Philipp Burkard (Leiter der Kulturabteilung der Stadt Thun) und Anett Lütteken (Leiterin der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich) kuratiert wurde. Die Ausstellung war zuvor in Thun und im Strauhof in Zürich zu sehen.

Das grenzüberschreitende Projekt „Salons und Musenhöfe beiderseits der Oder“ leistete einen Beitrag zur kulturgeschichtlichen Erforschung der deutsch-polnischen Grenzregion, um damit das Bewusstsein für diese identitätsbildende historische Landschaft zu schärfen. Sowohl Forschende als auch andere Interessierte aus beiden Ländern wurden in diesem Projekt zusammengebracht. Im Ergebnis entstand eine zweisprachige Wanderausstellung zur Geschichte der Salons und Musenhöfe, die in Kunersdorf und Dąbroszyn (Tamsel), also am historischen Ort selbst, sowie in Słubice gezeigt wurde.

Zur Förderung des Kulturtourismus wurden ein zweisprachiges Musenhof-Journal und eine Musenhof-Reisekarte erstellt. In Begleitprogramm zur Ausstellung wurden polnisch-deutsche Begegnungen in Form gemeinsamer Kultur-Salons in Słubice und Dąbroszyn organsiert.

An der Frankfurter Musikschule gibt es mehrere deutsch-polnische Projekte. Das sind neben dem deutsch-polnischen Jugendorchester, die deutsch-polnische Bigband und deutsch-polnische Streicher-, Gitarren- und Akkordeonensembles. Enger Partner für die Zusammenarbeit ist die Słubicer Musikschule. Mit ihr gemeinsam werden die Internationalen Gitarrentage organisiert. Diese werden seit 2004 sehr erfolgreich in beiden Städte durchgeführt und finden großen Anklang in der Region. Dabei wirken etwa 60 aktive und passive Teilnehmer aus Deutschland und Polen mit. Parallel dazu findet ein eintägiger Klavierworkshop beider Musikschulen statt.

Die deutsch-polnische Bigband arbeitet ebenfalls sehr eng mit dem Słubicer Chor „Adoramus“ zusammen, mit dem es schon viele gemeinsame Auftritte sowie gemeinsame Projekte gab. In diesem Jahr wurde ein gemeinsames Projekt für deutsche und polnische Schulklassen realisiert, bei dem die Jugendlichen an Genres wie Blues, Jazz, Gospel, Swing, Big Band Sound herangeführt und zum Mitmusizieren angeregt wurden. In Schulen im deutsch-polnischen Grenzgebiet wurden insgesamt 8 Konzerte durchgeführt.

 

Umfangreiche Informationen und Videomitschnitte dieser Konzerte sind unter
http://www.frankfurt-oder.eu/de/eu-projekte/spf-projekte-in-der-euroregion-pro-europa-viadrina/deutsch-polnische-schulkonzerte.html abrufbar. Das deutsch-polnische Jugendorchester, ein Kooperationsprojekt mit der Musikschule Zielona Góra, zeichnet sich durch vielfältige Konzertaktivitäten aus. Neben vielen Auftritten in Deutschland und Polen findet alljährlich ein gemeinsames Probenlager statt.

Das Frankfurter Museum Junge Kunst arbeitet eng mit der Galerie des BWA in Zielona Góra zusammen. In diesem Jahr wurde in Frankfurt eine Ausstellung mit Werken des polnischen Künstlers Ryszard Woźniak aus Warschau gezeigt. In Zielona Góra dagegen wurden Arbeiten des deutschen Künstlers Arno Bojak gezeigt. Kuratoren dieser beiden Ausstellungen waren Armin Hauer vom Frankfurter Museum und Wojciech Kozlowski von der Galeria

BWA in Zielona Góra.

 

Die Frankfurter Volkshochschule arbeitet seit vielen Jahren mit dem Słubicer Kulturhaus SMOK zusammen. 2003 wurde eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen, die die gemeinsame Planung und Durchführung von Sprachkursen, die Zusammenarbeit bei grenzüberschreitenden Kunst- und Kulturprojekten und die zukünftige Erweiterung der Angebotsstruktur beider Einrichtungen für deutsch-polnische Kurse / Veranstaltungen beinhaltet.

In den Jahren 2011 und 2012 wurde das Projekt „7 Brücken, die verbinden“ realisiert.

Es orientierte sich in seinen Zielstellungen an den Themen der europäischen Jahre 2011 (Freiwilliges Engagement) und 2012 (Aktives Altern und Solidarität der Generationen).

Projekt „Häuser erzählen Geschichte(n)“

Das deutsch-polnische Projekt richtete sich an alle historisch interessierten BürgerInnen Frankfurts und Słubices, die Interesse daran hatten, seit der Wende vergessene, geschlossene Gebäude in beiden Städten zu erkunden.

Frankfurter Elternuniversität

Die dritte Elternuniversität Frankfurt (Oder) im November 2012 wandte sich zum ersten Mal auch an polnische Eltern und Familien aus der polnischen Nachbarstadt. Es wurden vier Workshops in Polnisch und zwei weitere für polnische und deutsche Eltern angeboten, die Themen der Erziehung, zweisprachiges Aufwachsen und kulturelle Unterschiede im Alltag aufgriffen.

Das Słubicer Kulturzentrum SMOK führte in Zusammenarbeit mit vielen Einrichtungen und Institutionen in Frankfurt und Słubice wieder das Festival für Neue Kunst lAbiRynT durch. Innerhalb von drei Tagen präsentierten sich an sieben Veranstaltungsorten der deutsch-polnischen Doppelstadt Dutzende internationale Künstler in Ausstellungen, Installationen, Vorträgen und Filmen. Das Kulturzentrum ist auch Partner bei dem jährlich stattfinden Festival „transvocale“.

Das Theater des Lachens gastierte mit verschiedenen Stücken in Eupen (Belgien) und in Bielsko-Biała (Polen) sowie in Słupsk (Polen) und Banja Luka (Bosnien)

Das Monatsprogramm des Theaters erscheint regelmäßig auch in polnischer Sprache.

Der Knabenchor der Frankfurter Singakademie beging in diesem Jahr sein 31-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass führte ihn eine Konzertreise u.a. in unsere finnische Partnerstadt Vantaa und nach Helsinki. Im Juni hatten die Frankfurter Sänger einen Knabenchor der Kathedrale Uppsala zu Gast, mit dem es ein gemeinsames Konzert gab.

Im Spatzenchor der Singakademie singen seit dem Frühjahr auch Grundschüler aus Słubice. Auf dem Programm stehen deutsche und polnische Lieder.

„15 Jahre Unithea“: Unter diesem Motto gab es drei Tage lang Theater, Performances, Workshops, Konzerte und Partys in Frankfurt (Oder) und Słubice. Wie immer organisiert von Studierenden der Europa-Universität Viadrina und aufgeführt von Profis. Zum Jubiläum mit den neuesten Arbeiten der berühmtesten ehemaligen Unithea-Gäste, darunter auch Dorky Park / Constanza Macras.

Bei den Kleist-Festtagen hatte die zweisprachigen Produktion „Die Familie Schroffenstein“ / „Rodzina Schroffensteinów“ von Heinrich von Kleist in deutscher und polnischer Sprache in der Marienkirche und im Kleist Forum Frankfurt (Oder) Premiere.

Dabei handelte es sich um eine Eigenproduktion der Messe und Veranstaltungs- GmbH mit SchauspielerInnen und BürgerInnen in Kooperation mit dem Osterwa-Theater in Gorzów, der Theater-Akademie Warschau, der Singakademie Frankfurt (Oder), dem Extrachor Frankfurt (Oder) und dem Chor Adoramus Słubice. Dazu wurde eine polnischsprachige Bühnenfassung des bislang nicht übersetzten Erstlingsstückes von Heinrich von Kleist durch Agnieszka Grzybkowska und Ewelina Donejko erarbeitet.

Frankfurt (O) als Sportstadt hat vielfältige Aktivitäten auf sportlichem Gebiet aufzuweisen.

Beide Städte erarbeiten alljährlich einen Sportkalender, der gemeinsam organisierte Sportveranstaltungen enthält sowie Veranstaltungen auf beiden Seiten, an denen auch Interessierte der jeweils anderen Seite teilnehmen können bzw. sollten.

Am 22. Sport- und Familienfest der Frankfurter Sportunion im März nahmen Hunderte sportinteressierte Eltern und Kinder teil, darunter auch wieder viele Kinder aus Słubice. Frankfurter Sportler sind regelmäßige Teilnehmer bei Słubicer Sportmeetings, wie z.B. an den traditionellen Läufen zum Tag der Unabhängigkeit und Frankfurter Einwohner nutzen den neuen Golfplatz in Słubice.

Anfang Juni fand im Frankfurter Stadion wiederum die Veranstaltung „Fit für die Schule“ statt, bei der sich 400 Frankfurter und Słubicer Vorschulkinder zu Sport und Spiel trafen.

Die Frankfurter Sportjugend und das Słubicer Sport- und Erholungszentrum SOSiR waren in diesem Jahr erneut Ausrichter der Sportspiele der Jugend der Grenzstädte. Dabei gab es Wettkämpfe im Fußball und im Schach und für die Kleinsten ein Staffelturnier.

Seit einigen Jahren gibt es eine Frankfurt-Słubicer Radgruppe, der Verwaltungsmitarbeiter, Abgeordnete und weitere Interessierte angehören. Man trifft sich einmal im Monat zu einer gemeinsamen Radtour – abwechselnd auf deutscher und auf polnischer Seite. Im Winter finden die gemeinsamen Treffen beim Kegeln, in der Sporthalle oder bei einer Schlittenfahrt statt.

Der Anglerverband Frankfurt (O) unterhält seit einiger Zeit eine Zusammenarbeit mit dem Slubicer Anglerverband und nahm in diesem Jahr an 5 vom Landkreis Slubice veranstalteten Gemeinschaftsangeln teil.

Frankfurter Schulen haben vielfältige Kontakte zu Partnerschulen in anderen Ländern, mit denen auch in diesem Jahr wieder gemeinsame Projekte realisiert wurden:

Die Grundschule Mitte in Frankfurt (Oder) unterhält seit Jahren partnerschaftliche Beziehungen mit der Schule Nr. 1 in Słubice. Die Schule ist die einzige im Land Brandenburg, in der auf der Grundlage von Rahmenplänen die Kinder gleichzeitig ab der Jahrgangsstufe 1 neben der englischen auch die polnische Sprache erlernen können. Durch die engen Kontakte mit der Słubicer Schule wird der Polnischunterricht bereichert und erlebnisnah gestaltet.

Seit 1997 gibt es bereits eine Schulpartnerschaft zwischen der Frankfurter Hutten- Gesamtschule und einer Schule in Ziguinchor in der Republik Senegal. Im Januar flogen wieder Schüler der Frankfurter Schule für drei Wochen in den Senegal. Dort arbeiteten sie weiter an dem Projekt „Chancengleichheit in der Berufswahl für Mädchen und Jungen“.

Die Frankfurter Sportschule unterhält seit zwei Jahren Kontakte mit der Internationalen Deutschen Schule in Johannisburg. Dort ist ein Lehrer der Frankfurter Schule tätig. In diesem Jahr besuchten 10 Schüler der Sportschule und des Liebknecht-Gymnasiums Frankfurt für 10 Tage die Partner in Johannisburg.

Das Karl-Liebknecht Gymnasium unterhält im Rahmen der UNESCO-Arbeit und als COMENIUS-Schule partnerschaftliche Beziehungen zu Schulen in Polen (Partnerstädte Gorzów und Słubice), Belarus (Partnerstadt Witebsk), Großbritannien (Nottingham), Schweden (Trollhättan) und Frankreich (Partnerstadt Nîmes sowie Wissembourg).

Seit 1992 funktioniert an der Schule ein deutsch-polnisches Schulprojekt: Zurzeit lernen 66 polnische Schüler ab der 10. Klasse am Gymnasium. Die Schüler werden in der 10. Klasse aufgenommen und erwerben nach vierjähriger Ausbildung die allgemeine Hochschulreife. Dem Charakter des Projektes trägt zweisprachiger Unterricht in einigen Fächern, z.B. in Kunst und Musik, Rechnung. Hier gibt es auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Liceum „Zbigniew Herbert“ in Słubice.

Das herkömmliche deutsch-polnische Schulprojekt (gemeinsames Lernen deutscher und polnischer Schüler in den Jahrgangsstufen 10 bis zum Abitur in der Jahrgangsstufe 13) wird seit 2005 mit einer erweiterten Basis in der Sekundarstufe I versehen. Dazu erfolgt in den Jahrgangsstufen 8 – 9 eine enge Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Nr. 2 in Słubice, es ist auch der Partner im LATARNIA-Projekt für die Klassen 8 und 9. Dabei wird ein gemeinsamer Unterrichtstag für jeweils 12 deutsche und 12 polnische Schüler, zusammengefasst in einem gemischten deutsch-polnischen Kurs, bei 14-tägigem Wechsel des Ortes in Słubice bzw. Frankfurt, absolviert.

In diesem Jahr feierte das Gymnasium 20 Jahre Deutsch-polnisches Schulprojekt. An der Veranstaltung nahmen u.a. die Bildungsministerin des Landes Brandenburg und die polnische Botschaftsrätin teil. In den 20 Jahren haben 307 polnische Schüler das deutsche Abitur abgelegt.

In dem grenzüberschreitenden Theaterprojekt „Zwei Kulturen und ein Lachen“ haben Schüler des Marek-Kotański Gymnasiums Słubice und des Karl Liebknecht Gymnasiums in Frankfurt ein Weihnachtsstück einstudiert und erfolgreich aufgeführt.

 

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der französischen Partnerstadt Nîmes wurde 2008 ein Schüleraustausch zwischen dem Frankfurter Karl-Liebknecht-Gymnasium und dem Gauß-Gymnasium sowie dem Lycée „Philippe Lamour“ in Nîmes begonnen. An diesem Austausch beteiligen sich jeweils 25 deutsch und französische Schüler.

Im Rahmen eines Austausches besuchte eine Delegation eines schwedischen Gymnasiums aus Borlänge für eine Woche das Gauß-Gymnasium.

Das Frankfurter Konrad Wachsmann Oberstufenzentrum hat mit dem französischen Lycée Fénelon in Brest einen einmonatigen Lehrlingsaustausch durchgeführt. Im März und April waren die französischen Azubis zu Gast in Frankfurt. Ende September startete der Gegenbesuch der zehn jungen Frankfurter, die zu Köchen, Restaurant- und Hotelfachleuten ausgebildet werden.

Seit 2003 besteht eine Schulpartnerschaft mit einem Oberstufenzentrum im polnischen Gorzów (Zespół Szkół Ekonomicznych). Die Schüler treffen sich zu regelmäßigen Erfahrungsaustauschen in Frankfurt bzw. Gorzów.

Wie in den vorangegangenen Jahren auch war das Überbetriebliche Ausbildungszentrum (ÜAZ) Bauwirtschaft Frankfurt (Oder) des Berufsförderungswerks e.V. des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg e.V. (BFW) Gastgeber einer Vielzahl von Praktikanten- und Studiengruppen aus dem europäischen und nicht-europäischen Ausland, dabei insbesondere Gruppen von Berufs- und Berufsfachschülern aus Berufs- und Fachschulen Polens. Mit der Zespół Szkół Ekonomiczno-Rolniczych in Słubice wurden erste gemeinsame Aktivitäten durchgeführt und gemeinsame Ausbildungsmöglichkeiten für die nächsten Jahre abgestimmt.

Das BFW hat partnerschaftliche Kontakte zu Bildungseinrichtungen in allen Wojewodschaften. Ein Partner ist dabei auch die Zespół Szkół Gastronomicznych im. Febronii Karamać in der Partnerstadt Gorzow. Auszubildende des ÜAZ nahmen am grenzüberschreitenden Projekt „Historisches Kochen“ am 22.09.2012 in Bogdaniec (Polen) teil.

Norwegische Auszubildende bauten im ÜAZ ein maßstabgerechtes Modell des wiederzuerrichtenden Glockenstuhls für die Kirche St. Marien, der dann im September der Stadt feierlich übergeben wurde.

 

Praxislehrergruppen aus Ägypten erhielten im ÜAZ in sechswöchigen Kursen eine berufliche Weiterbildung. Das BFW ist damit in ein vom Auswärtigen Amt initiiertes und gefördertes Projekt involviert.

Der Internationale Bund (IB) in Frankfurt hat in seinen Jugendzentren „Nordstern“ und „ragbag“ internationale Projekte mit Partnern aus verschiedenen Ländern durchgeführt: „Grundtvig – Point off view“ – Lebenslanges Lernen“ mit Teilnehmern aus Frankreich, Deutschland, Finnland und der Türkei und „Gemeinsames Entdecken und Kennenlernen der anderen Kultur und Geschichte in der deutsch-polnischen Grenzregion“ mit Teilnehmern aus Deutschland und Polen.

Darüber hinaus wurden Erfahrungstausche zum Dualen Fachkräfteaustausch zwischen Deutschland und Finnland und zum Trinationalen Fachkräfteaustausch zwischen Deutschland, Polen und Frankreich durchgeführt.

Auch die Zusammenarbeit zwischen den Słubicer und Frankfurter Kindertagesstätten ist sehr umfangreich und besteht größtenteils schon seit vielen Jahren.

Seit dem Jahr 2000 besteht die Eurokita „Oderknirpse“ in Frankfurt, die über 54 Plätze verfügt – 34 für deutsche und 20 für polnische Kinder. Das Projekt als solches existiert seit 1997. Hier geht es darum, Kinder aus beiden Ländern gemeinsam aufwachsen zu lassen. Träger der Kita ist ein Verein. Das Interesse der Eltern, ihre Kinder in dieser Einrichtung unterzubringen, ist groß. Die Warteliste ist lang. Das war auch ein Grund dafür, dass Słubice sich entschieden hat, in einer neuen Kita auch deutsche Kinder aufzunehmen. Für den Bau dieser deutsch-polnischen Kita in Słubice wurden Fördermittel bewilligt. Der Projektpartner auf deutscher Seite ist die Frankfurter Eurokita, in der das bisher ungenutzte Dachgeschoss zum Begegnungszentrum für Treffen, gemeinsames Lernen und Spielen ausgebaut werden soll. In der Slubicer Kinder wird Platz für 135 polnische und 40 deutsche Kinder sein.

Die Frankfurter Kita Bambi“ unterhält seit 1992 enge Verbindungen zum Słubicer Kindergarten „Jarzębinka”. Kinder der älteren Kindergartengruppen treffen sich monatlich in Słubice oder Frankfurt.

Seit 12 Jahren besteht die deutsch-polnische Seniorenakademie. Monatlich finden Vorträge abwechselnd auf der deutschen und auf der polnischen Seite zu interessanten Themen statt. Besucher der Vorlesungen sind nicht nur Senioren aus beiden Städten und dem Umland sondern auch interessierte Bürger beider Städte.

Alljährlicher Höhepunkt für die Senioren ist das deutsch-polnische Seniorensportfest, das in diesem Jahr bereits zum 17. Mal stattfand. Wegen des schlechten Wetters trafen sich die 160 deutschen und polnischen Senioren erstmals in der Frankfurter Radsporthalle, um gemeinsam einen geselligen Nachmittag bei Sport und Kaffee und Kuchen zu verbringen.

In einem „Lebendigen Adventskalender“ öffneten in der Adventszeit in Frankfurt (Oder) und Słubice soziale, kulturelle und gewerbliche Einrichtungen ihre Türen und stellten sich und ihre Arbeit vor.

Auf dem Gebiet des Gesundheitswesens gibt es eine Zusammenarbeit zwischen dem Frankfurter Gesundheitsamt und der Partnereinrichtung des Kreises Słubice.

Es werden regelmäßig Quartalsberichte mit Angabe der auf dem jeweiligen Territorium aufgetretenen Anzahl von Infektionskrankheiten ausgetauscht.

Darüber hinaus erfolgen Kontakte aus besonderen Anlässen bei Erkrankungen, bei denen eine grenzüberschreitende Aktivität zu vermuten oder wahrscheinlich ist.

In der Zusammenarbeit mit dem Nachbarkreis Słubice besteht die engste Zusammenarbeit (seit Jahren) zwischen den Berufsfeuerwehren der Stadt Frankfurt und des Kreises Słubice.

In diesem Jahr haben die Feuerwehrleute aus Frankfurt und Slubice gemeinsam an einem Lehrgang für Höhenrettung teilgenommen. Im Anschluss daran wurde eine gemeinsame Übung in Slubice durchgeführt. Beide Feuerwehren und die Rettungsdienste haben bei einer gemeinsamen Übung die Evakuierung des Slubicer Krankenhauses geprobt.

Zum Feuerwehrball in Frankfurt waren wiederum die polnischen Partner aus Gorzów und Slubice eingeladen. Die Frankfurter Feuerwehrleute sind regelmäßig Gast beim Feuerwehrball in Gorzów.

Im Rahmen der Vereinbarung über die städtepartnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Frankfurt (Oder) und dem belarussischen Witebsk fand im Frühjahr eine vierwöchige Ausstellung der Frankfurter Künstlerinnen Evelin Grunemann und Erika Stürmer-Alex in Witebsk statt. Dabei wurden etwa 60 Arbeiten der Malerei und Grafik beider Künstlerinnen gezeigt.

Eine offizielle Delegation der Stadt Frankfurt nahm an den Veranstaltungen zum Stadtjubiläum von Witebsk teil. Dort wurde auf einer Konferenz die einundzwanzigjährige Partnerschaftsbeziehung und Frankfurt (Oder) als Logistikstandort vorgestellt.

Eine offizielle Delegation der Stadt Frankfurt besuchte die bulgarische Partnerstadt Vratsa anlässlich des Botev-Tages. In Workshops mit Jugendlichen aus Vratsa wurde das Sommercamp vorbereitet und weitere gemeinsame Projekte vereinbart. In Auswertung des Fotografenpleinairs PanODERama in Frankfurt wurde eine gleichnamige Ausstellung in Vratsa eröffnet.

Das Frankfurter Investor Center Ostbrandenburg (ICOB) arbeitet mit den Städten Frankfurt (O) und Słubice daran, kleine und mittlere Firmen in beiden Städten anzusiedeln. Dazu entstand ein gemeinsames Ansiedlungsnetzwerk für Investitionen in der Grenzregion. Dazu wurde ein entsprechendes Projekt erarbeitet, das mit EU-Mitteln realisiert wird.

Auch die Zusammenarbeit der Staatsanwaltschaften Frankfurt (O) und Słubice hat sich in den vergangenen Jahren erfolgreich weiterentwickelt. Inzwischen hat sich diese Form der Zusammenarbeit auch über Słubice hinaus auf die Regionen um Gorzów und Szczecin ausgeweitet.

Seit dem Beitritt Polens zum Schengener Abkommen im Dezember 2007 arbeitet eine gemischt besetzte Dienststelle mit dem Namen „Gemeinsames Zentrum der deutsch-polnischen Polizei- und Zollzusammenarbeit" im polnischen Swiecko, am ehemaligen Grenzübergang an der Autobahn. Eine Schwerpunktaufgabe dieses Gemeinsamen Zentrums ist die Bearbeitung von Ersuchen/Anfragen im Rahmen der polizeilichen Rechtshilfe.

Seit mehreren Jahren gibt es bereits eine deutsch-polnische Verbraucherberatung in Frankfurt, die deutschen und polnischen Ratsuchenden offen steht.

Die Polizei aus Brandenburg / Frankfurt (Oder) hat genauso wie die Feuerwehr aus der Region und Rettungskräfte aus Frankfurt (O) in diesem Jahr wiederum die polnischen Kollegen bei der Absicherung der Massenveranstaltung „Haltestelle Woodstock“ im polnischen Kostrzyn unterstützt.

Erstmals präsentierten sich in diesem Jahr die Städte Frankfurt (O) und Slubice gemeinsam mit der Europa-Universität Viadrina in der „WG Europa“ bei diesem Festival, das nach Angaben der Veranstalter von über 500.000 Menschen aus Polen, Deutschland und anderen europäischen Staaten besucht wurde.

Die Stadt Frankfurt (O), der Landkreis Słubice und die Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg schlossen im Februar eine Vereinbarung, die es Schülern der berufsbildenden Schulen in Słubice und Ośno ermöglicht, Praktika in Frankfurter Unternehmen zu absolvieren.

Die Kreishandwerkerschaft Oderland bietet internationale Projekte für Auszubildende. So kamen in diesem Jahr schon zum 10. Mal tschechische Azubis aus der Berufsschule Liberec in die Kreishandwerkerschaft Frankfurt zum Praktikum.

Die Frankfurter Justizvollzugsanstalt (JVA) hat mit der JVA in der polnischen Partnerstadt Gorzów eine Partnerschaftsvereinbarung unterzeichnet. Bereits seit zwei Jahren treffen sich Mitarbeiter der Gefängnisse zum Erfahrungsaustausch.

Die Frankfurter Europa Universität Viadrina hat 6.500 Studierende aus 75 Ländern, wobei mit über 20% die polnischen Studierenden den Hauptanteil ausmachen.

Die Viadrina kooperiert mit mehr als 200 akademischen Institutionen weltweit, die Studenten leben und studieren auf beiden Seiten der Grenze. Durch die Abteilung für Internationale Angelegenheiten werden internationale Partnerschafts- und Austauschprogramme organisiert, erfolgt die Betreuung der internationalen Viadrina- Studenten, Gaststudierenden und internationalen Studieninteressierten. Unlängst erst wurde eine Partnerschaftsvereinbarung mit der Sorbonne abgeschlossen.

Internationale Studentenorganisationen wirken erfolgreich an der Viadrina: die Interstudis, die sich um die Gaststudenten der Universität kümmern, jedem Gaststudenten einen persönlichen Tutoren vermitteln und Exkursionen und Veranstaltungen organisieren, bei denen die Gaststudenten sich untereinander und die Studierenden der Viadrina kennenlernen können. Elsa, Spotkanie, Lahoda, AEGEE, AIESEC, UNICEF-Hochschulgruppe und der international besetzte AStA sowie das Studentenparlament sind weitere international ausgerichtete studentische Organisationen. Das fforst (verbuendungshaus fforst e.V) ist ein internationaler Verein, eine bunte, internationale Mischung von überwiegend Studenten aber auch anderen Frankfurtern, die sich für ein mutbringendes Projekt engagieren. Im Vordergrund stehen kulturelles Engagement und Austausch, und ein offenes, kreatives Miteinander zwischen Deutschland, Polen und anderen Nationalitäten.

Die Mitglieder des Instituts für angewandte Geschichte, Studierende und Absolventen der Viadrina, setzen sich im Rahmen von Projekten, Exkursionen und Seminaren mit dem Grenzland und seinen Bewohnern auseinander. Damit schlägt das Institut einen Bogen zwischen der Universität und der Region Frankfurt Oder Słubice sowie zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Der Stadt Frankfurt (Oder) ist die Einbindung der Europa-Universität Viadrina in das städtische Leben ein ganz besonders Anliegen. Der Oberbürgermeister ist Vorsitzender des Fördervereins der Universität, traditionsgemäß lädt er alljährlich im Oktober die Neustudenten in das Frankfurter Rathaus ein, wo das Team der Stadtverwaltung und viele Partner ihre Angebote für die Studierenden präsentieren.

Die Viadrina empfängt im Jahr mehr als 1.000 Studierende und Wissenschaftler aus aller Welt. Damit diese sich in der Oderstadt heimisch fühlen, haben die Universität und engagierte Frankfurterinnen und Frankfurter das Patenschaftsprogramm „Fremde werden Freunde“ erfolgreich ins Leben gerufen: Pate kann jeder werden, der bereit ist, für einen ausländischen Studierenden da zu sein.

Die Europa-Universität Viadrina arbeitet in enger Partnerschaft mit dem Collegium Polonicum in Słubice, einer gemeinsamen Einrichtung der Viadrina und der Adam- Mickiewicz Universität Poznań.

In einem gemeinsamen Projekt der Stadt Frankfurt (Oder) mit Studierenden der Europa Universität entstand 2012 ein fünfsprachige DVD (siehe Anlage), die für ein Studium an der Universität an der deutsch-polnischen Grenze wirbt.


Am 9. Mai, zum Europatag, fanden rund um das diesjährige Motto des Europäischen Jahres „Aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen“ in Frankfurt und Słubice vielfältige Aktivitäten mit einem bunten Kultur- und Bildungsprogramm in Regie des Frankfurt-Słubicer Kooperationszentrums statt. Stimmungsvoller Auftakt war die Bildung eines riesigen Europasterns auf der Stadtbrücke genau auf der Grenze zwischen Deutschland und Polen. Insgesamt nahmen an den Veranstaltungen über 1.000 Personen von beiden Seiten der Grenze teil.


Frankfurt (Oder), den 15.12.2012

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