Am 26.04.2021 war der 35. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl. Die diesjährigen Tschernobyl- Woche fanden vom vom 25. bis 29.04.2021 statt.
Das Thema Tschernobylfolgen und Solidarität hat die Entwicklung der Städtepartnerschaft mit Witebsk immer berührt! Zunächst Hilfstransporte, Organisation von Sanatorienaufenthalten und schließlich die "Aktion Kraniche", wodurch über 500 Kuren in den saubersten Regionen von Belarus ermöglicht wurden (siehe Plakat Aktion Kraniche)
Der Solidaritätsdienst International e.V. hat diese Arbeit fortgesetzt und ausgebaut. Darüber berichtet dieses Plakat. Die SODI-Abteilung - Tschernobyl-Projekte - , die mit BELRAD unter dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe" bestritten wird, ist die kleinste Abteilung bei SODI. Dabei geht es vor allen um Geldspenden, die helfen den betroffenen Kindern eine bessere Gesundheit zu ermöglichen. Durch nach wie vor verstrahlte Lebensmittel gelangt Radioaktivität in die Körper und macht krank.
SODI ermöglicht Aufklärung, ambulante Kuren und Sanatoriumsaufenthalte, um Radioaktivität aus den Kinderkörpern zu entfernen:
"Seit unserem Wirken (12 Jahre) haben wir auch geholfen geeignete Fahrzeuge zu finanzieren, die vom Institut für Strahlensicherheit BELRAD zu mobilen Strahlenmessstellen (mit Messgeräten für Mensch und Lebensmittel) ausgerüstet worden sind. Die fahren dann in die verstrahlten Zonen und messen. Aus den Messergebnissen werden dann die erforderlichen Schlussfolgerungen gezogen und erforderliche Maßnahmen eingeleitet. Mit unserer bescheidenen finanziellen Mitteln wird vor Ort potenziert gearbeitet. So ermöglichen wir, dass ca. 8000 Messungen jährlich realisiert werden, stark geschädigte Kinder ins Sanatorium können und an Schulen ambulante Pektin Kuren durchgeführt werden.
An unserer Patenschule in Otwerschitschi, wird durch das Mitwirken von Schülern der Gesamtschule 3 in Eisenhüttenstadt, ein Lehrer finanziert, der mit Schülern, Eltern und Großeltern Aufklärungsarbeit realisiert. Des Weitern steht an der Schule, für die Öffentlichkeit zugänglich, eine Lebensmittelmessstelle. Dessen Unterhaltung finanzieren wir, auch Pektinkuren für alle Schüler und Kindergartenkinder.
Das radioaktive Element, das bearbeitet wird ist Cäsium 137. Es wird über Feld- und Wald- und Gartenfrüchte, über Milch, manchmal auch Wasser, Wildfleisch aufgenommen (Nahrungskette). Kinder sind besonders betroffen, sie lagern Cäsium 137 besonders intensiv im Körper ein. Immunschwäche, Abgeschlagenheit, Krebs, vor allem Leukämie treten verstärkt auf. Dazu kommt später oft noch, dass sich Erbkrankheiten ergeben.
Nastja, eine junge Betroffene, die die Belarusreisegruppe 2017 tief beeindruck kennen lernen konnte - Patenkind der Familie Dannehl aus Schwedt , ist ein Beispiel - sie ist in der zweiten Generation davon betroffen. Sie wird nie eigene Kinder bekommen können. Es ist jetzt auch ein riesiges psychologisches Problem. Christa Dannehl kümmert sich auch jetzt noch um Nastja und ist ihr eine große Lebenshilfe.
Cäsium 137 wird in dieser Zone noch 265 Jahre vorhanden sein. Hilfe für die dort lebenden und auch noch nicht geborenen Menschen wäre so lange erforderlich. Wir können nur so lange helfen, wir wir dazu in der Lage sind und leben. Deshalb ist es für uns so wichtig, dass wir nochmals eine Messstelle ermöglichen, die wenigstens 10 bis 20 Jahre vor Ort Hilfe ermöglicht."
Jeder € ist wichtig und hilft potenziert vor Ort. BELRAD, das wir über eine Reise kennengelernt haben ist ein guter, zuverlässiger Partner.
Spendenkonto bei SODI e.V. Berlin, Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE33 1002 0500 0001 0201 00 BIC: BFSWDE33BER Kennwort: Tschernobyl